Wenn ich ehrlich bin, war meine Teilnahme am Workshop des Sauberkasten-Teams eher freundschaftlicher Natur, als ernsthaftes Interesse an der Thematik. „Wie können ökologische Wasch- und Reinigungsmittel ganz einfach selbst hergestellt werden?“ Diese Überschrift hätte mich normalerweise für keinen Workshop überzeugt. Als eine meiner liebsten Kommilitonen hat sich Jeanette Schmidt jedoch entschieden unser Modul im Studiengang Intermediales Design an der HS Anhalt mit genau diesem Workshop-Konzept zu belegen und so wollte ich mir dann doch ansehen, was es mit ihrer Startup-Idee auf sich hat. Das erste was mir auffiel waren die vielen herkömmlichen Reiniger, welche Jeanette mit ihrer Kollegin Jette wild durcheinander auf unseren Tischen verteilt hatte. Was für eine schöne bunte Vielfalt, dachte ich mir. Beide haben uns Teilnehmer so herzlich begrüßt, dass sofort eine unglaublich angenehme und offene Stimmung den Raum erfüllte. Nachdem wir uns alle vorgestellt hatten, war es an uns, die Reiniger auf den Tischen einmal genau zu studieren und herauszufinden, was die Begriffe auf den Etiketten eigentlich bedeuteten. Schnell wurde mir bewusst: Ich hatte keine Ahnung. Doch noch viel nachdenklicher stimmten mich die Erklärungen. Wem ist schon bewusst was es mit Worten wie: Dimethylol Glycol oder Tonalide auf sich hat und was wir unserer Natur, nicht zuletzt uns selbst mit diesen Produkten antun? Und wieso werden selbst die offensichtlichen Warnhinweise nicht viel stärker hinterfragt? Ich war nun komplett angekommen in diesem Workshop und total euphorisch, als es darum ging, natürliche Haushaltsmittel zu analysieren und Alternativen zu entwickeln.

 

 

Durch übertragenes Wissen und Erzählungen konnten wir Teilnehmer zwar einige Wirkungen und Effekte benennen, wieviel Kraft jedoch wirklich in den Haushaltsklassikern steckt, war mir bei weitem nicht bewusst. Mit kaum mehr als einer Handvoll natürlicher Zutaten, besteht die Möglichkeit einen gesamten Haushalt zu reinigen. Was in der Theorie so vielversprechend klingt, wollten wir natürlich testen. Und so machten wir uns an die Herstellung. Hierfür hatte das Sauberkasten-Team wirklich an alles gedacht. Egal ob Fenster-, Boden- oder Abflussreiniger, uns war es völlig freigestellt, was wir herstellen- und ausprobieren wollten. Wer alles versuchen mochte, konnte auch dies tun und für genügend Aufbewahrungsgläser wurde gesorgt. Denn auch das Wiederverwenden von Gläsern oder Dosen gehört zum Konzept und soll unnötigen Müll verringern. Die Workshop-Atmosphäre hatte nun ihren Höhepunkt erreicht. Während an verschiedenen Tischen begeistert Wasch- und Reinigungsmittel hergestellt wurden, begannen die Teilnehmer in anderen Ecken des Raumes bereits zu putzen. Was für viele tagtäglich eine Qual darstellt, war für uns einfach nur Spaß und Faszination. Ich hatte noch nie so viel Freude am Reinigen und war demnach tatsächlich traurig, als die Zeit vorüber war.

 

Lustiger Weise war ich mir vor Beginn dieses Workshops sicher, nicht zur gewünschten Zielgruppe des Sauberkasten-Teams zu gehören. Was den Einkauf von herkömmlichen Wasch- und Reinigungsmitteln betrifft, war ich immer faul. Nachhaltigkeit im Alltag ist mir zwar keinesfalls unwichtig, dass Putzen meiner Wohnung gehörte jedoch nie zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. So wollte ich auch nicht viel Zeit mit dem Einkauf und der Vorbereitung verbringen und den Haushaltsputz unkompliziert und schnell abhandeln. Im Ladenregal griff ich aus diesem Grund stets zum erst besten Reiniger. Der Workshop hat mir geholfen dieses Konsumverhalten zu überdenken. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl belehrt zu werden, es hat einfach super Spaß gemacht einen so umfangreichen Einblick in die Thematik zu erlangen. Uns Teilnehmern wurde auf spielerische Art und Weise vermittelt, was in herkömmlichen Reinigern enthalten ist, welche Chemikalien wir tagtäglich in unseren Abfluss fließen lassen und wie einfach es ist, nachhaltigere und gesundheitsverträglichere Wasch- und Reinigungsmittel selbst herzustellen. Das ich Putzmuffel nun mittlerweile selbst zum Sauberkasten-Team gehöre, zeigt wohl am besten wie überzeugt ich von diesem Workshop bin.

 

 

Saubere Grüße aus Leipzig, Beatrice Lehnert

 

3 Kommentare
  1. Vor kurzem über das das Video: https://wirklichgut.com/biologisch-putzen gestolpert.
    Das Schulungsvideo finde ich sehr toll gemacht und beschrieben. Vor allem isst es sehr
    naturbelassen, worauf ich persönlich auch großen Wert
    lege. Es ist einfach zu verstehen und gut umzusetzen.
    Die Reinigungsmittel machen absollut ihre Arbeit und meine Hände sind auch
    nicht angegriffen.

    1. Hallo Annette, danke für den Link. Das kannten wir noch nicht. Klingt interessant 🙂

  2. Kommentator
    Mea

    Oh, die Konkurrenz hat sich hier wohl zu Wort gemeldet 😉

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