Die Bachelorarbeit als Grundlage

Hey, ich bin Jeanette und ich studiere Integriertes Design an der Hochschule Anhalt in Dessau. Im Herbst 2015 stand meine erste große Prüfung bevor: die Bachelorarbeit. Da ich mich zeitgemäß besonders für Umweltthemen und Nachhaltigkeit interessiere, sollte meine Arbeit auch in diese Richtung gehen. 

So richtig konnte ich jedoch kein genaueres Thema greifen und stellte mich anfangs sehr schwer damit. Meine Prüfer empfahlen mir, nicht in all zu großen Dimensionen zu denken und erst einmal bei mir selbst anzufangen. Denn gerade im Alltag ist es wichtig, auf die scheinbaren Kleinigkeiten zu achten. So lautete meine Bachelorthesis: „Nachhaltiger Alltag? Ein neuer Blick auf alte Gewohnheiten“.

Mit diesem Titel stiefelte ich los. Hm? …ich wusste zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht auf was meine Arbeit hinauslaufen würde. Würde es ein Aufklärvideo mit Weltuntergangsszenarien oder eher eine aktivierende Kampagne für ein bewussteres Leben werden?

 

Ich begann meinen Alltag zu reflektieren und setzte mich mit der Fülle der Produkte auseinander die mich täglich umgeben. Bei Lebensmitteln und Kosmetikprodukten achtete ich bereits darauf, was ich konsumierte. Aber bei Produkten die nicht direkt an meinen Körper kommen, wie Wasch- und Reinigungsmittel, da hatte ich keine Ahnung was genau da eigentlich alles drin steckt. Ein kurzer Blick auf die Reinigerflaschen und ….äh… viele Fragezeichen in meinem Kopf! Ich las Sammelbegriffe oder chemische Bezeichnungen mit denen kaum jemand etwas anfangen kann. Nach kurzen Recherchen stellte ich entsetzend fest, wie viele Schadstoffe sich dahinter verstecken! Alle sehr gefährlich für Mensch und Umwelt! 

 

Doch was gibt es für Alternativen, fragte ich mich. Teure Bioreiniger vielleicht, bei denen ich aber auch nicht so richtig weiß was da wirklich drin steckt oder doch die guten alten Hausmittel aus Omas Zeiten, wo es für jede Art von Fleck einen anderen Tipp gibt?

 

 

Nach weiteren Recherchen im Netz fand ich heraus, dass man Reinigungsmittel auch einfach selbst herstellen kann. Das klang interessant und ich probierte es direkt aus. Das sah dann erstmal so aus (etwas unschön für meinen Geschmack):

 

Die Reiniger funktionierten sehr gut und erfüllten den gleichen Zweck wie fertig gekaufte. Das einzige Problem war, dass das Recherchieren der Rezepte sowie das Besorgen der Zutaten (vorallem in den richtigen Mengen) umständlich und zeitaufwendig war. Nur wirkliche Liebhaber würden dies auf Dauer machen. Aber für die Allgemeinheit ist das noch immer keine richtige Lösung…

 

Ich las inzwischen ein Buch von Harald Welzer „Selbstdenken, eine  Anleitung zum Widerstand“. Er sagt, wenn man eine wirkliche Veränderung in der Gesellschaft erzielen möchte, hilft es nicht die Menschen mit erhobenem Zeigefinger zu ermahnen und mit den Problemen unserer Zeit zu erdrücken. Man sollte Alternativen anbieten und die Leute zum eigenen Handeln anregen. Dieser Gedanke hatte mich sehr inspiriert.

Ich suchte nach einer Lösung, um das Selbstherstellen von Wasch- und Reinigungsmitteln zu erleichtern und für mehr Menschen zugänglich zu machen: ein Set wo alles drin ist, was man benötigt! Einfache Rezepte, Zutaten in den passenden Mengen und nützliches Zubehör. Der Sauberkasten war geboren 🙂

 

Was hat das jetzt nochmal mit einem Designstudium zutun? Designer analysieren Sachverhalte und arbeiten Probleme heraus, welche sie dann mit verschiedenen Kreativmethoden lösen. Das entwickeln von neuen Konzepten fällt in den Aufgabenbereich eines Designers. Das Produkt benutzerfreundlich zu gestalten und ja… es auch noch gut aussehen zu lassen, natürlich auch 😉

Ich entwickelte zu meinen Kerngedanken ein komplettes Erscheinungsbild mit Verpackungen, Etiketten, Rezeptübersicht, Flyer, Illustrationen, Farben, Name, Logo und gab dem Sauberkasten seinen Charakter. Innerhalb von 10 Wochen entstand so der erster Prototyp und die Basis für den Sauberkasten, …der vielleicht auch bald euch gehört 😉

 

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei meinen beiden Prüfern Frau Prof. Brigitte Hartwig und Herr Prof. Dr. Michael Hohl bedanken!  Sie haben mir viel guten Input gegeben, mich aber trotzdem meinen eigenen Weg gehen lassen.

 

Wie gings dann weiter? Hier gehts zum 2. Teil dieses Blogbeitrags.
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